Wenn die Seele durch den Körper spricht ...

 

Der Begriff Psychosomatik leitet sich aus den griechischen Wörtern „Psyche“ (Seele) und „Soma“ (Körper) ab.

Körperliche, psychische und soziale Faktoren beeinflussen unsere Gesundheit und Krankheit. Langanhaltende seelische und soziale Belastungen, Konflikte, Lebenskrisen und schwierige Lebensumstände führen einerseits zu körperlichen Beschwerden und Erkrankungen, können aber auch andererseits deren Verlauf erheblich beeinträchtigen (z.B. Asthma, Hauterkrankungen, Stoffwechselstörungen, Erkrankungen des Verdauungstraktes etc.). Diese Symptome sind nicht "eingebildet", sondern tatsächlich spürbar und beruhen auf bekannten physiologischen Mechanismen. Wie eng seelisches Wohlbefinden und Gesundheit verknüpft sind, verdeutlicht die Psychoneuroimmunologie (PNI). So haben Wissenschaftler in den letzten Jahren verschiedene Zusammenhänge gefunden, wie sich Gefühle auf das Immun- und Hormonsystem auswirken und eine Schlüsselrolle einnehmen. Hier spielt insbesondere das körpereigene Stresssystem eine entscheidende Rolle. So kann chronischer Stress Bluthochdruck, Allergien, Neigungen zu Infekten und Autoimmunkrankheiten, Depressionen und auch Krebserkrankungen begünstigen. 

Umgekehrt können auch schwere körperliche Erkrankungen das seelische Gleichgewicht beeinflussen und zu psychischen Störungen führen.

   

20 % der Patientinnen und Patienten in der hausärztlichen Praxis sind von psychosomatischen Beschwerden betroffen, das ist jede / jeder 5. ! Diese Patienten /-innen berichten häufig von einem langen Weg mit verschiedensten organischen Abklärungen. Die Betroffenen selbst fühlen sich mit ihren Beschwerden, wie Schmerzzuständen, Schwindel, Problemen des Herz-Kreislauf-Systems oder Symptomen des Magen-Darm-Traktes nicht verstanden und leiden unter den zunehmenden Belastungen und Einschränkungen im Alltag und Berufsleben. Nicht selten kommt es in der Folge zu Depressionen und sozialem Rückzug.

 

In der Psychosomatik als wissenschaftliches Teilgebiet der Medizin werden diese psychischen, körperlichen und sozialen Wechselwirkungen fokussiert, Zusammenhänge verdeutlicht und die Signale des Körpers verstehbar gemacht. Basis hierfür ist das bio-psycho-soziale Krankheits- bzw. Gesundheitsmodell vor dem Hintergrund der eigenen Biographie und dem bestehenden sozialen und kulturellen, ökologisch-ökonomischen Rahmen. Ziel ist es, eigene Ressourcen zur Gesundwerdung bzw. zur Verbesserung der eigenen Lebensqualität zu aktivieren und eine neue lebensbejahende Einstellung zu entwickeln.




 



 

 
 
 
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